Nach holprigem Start bei WM spektakulär ins kleine Finale gekämpft
Vom 26.-30.10.2022 fand die Weltmeisterschaft der Jugend, Junioren und u21 im türkischen Konya statt. Im deutschen Team dabei, Muhammed Özdemir, Vizeweltmeister (Junioren) und Doppeleuropameister (Jugend und Junioren). Nach seinem 3. Platz beim WKF u21 Cup im kroatischen Porec Anfang Juli, sollte sich nun zeigen, wo er im internationalen Vergleich tatsächlich steht.
Der Start ins Turnier lief anders als erhofft. Der frühe Start des Turniers, es war 09:00 morgens am Freitag, war wohl eine größere Herausforderung. Mit 0:3 unterlag er in der ersten Runde Pavle Dujakovic aus Bosnien Herzegowina. Ein frühes Aus zeichnete sich ab. Pavle lieferte jedoch Runde für Runde ab, gewann sogar das Halbfinale und verhalf Muhammed somit in die Trostrunde am Nachmittag.
Am Nachmittag war Muhammed nicht wieder zu erkennen. Mit einem, 7:0 gegen Matija Bojic aus Montenegro deutete er an, wie die bisherigen Erfolge zustande kamen. Der Japaner Taiga Masaoka setzte Alles daran Muhammeds Lauf zu beenden. Ein frühes 0:1 brachte Muhammed in Zugzwang. Zeitig erzielte Muhammed eine Wertung zum 1:1, die der Japaner jedoch gleich zum 1:2 egalisierte und durch eine Beintechnik zum Körper zum 2:4 absicherte. Unter höchstem Druck gelang Muhammed eine Beintechnik zum Kopf und damit das 4:4. Da der Japaner durch den Vorteil des ersten Punktes gewinnen würde, setzte Muhammed in der letzten Sekunde alles auf eine Karte und punktete erneut. Die Wertung wurde jedoch nicht gegeben, denn die Kampfrichter sahen die Zeit abgelaufen. Die Deutschen legten umgehend Protest ein, um die Wertung zu erhalten, die Japaner Protest dagegen, sie sahen die Zeit abgelaufen. Der Nervenkrimi endete 5:4 für Muhammed, der damit eine Runde weiter war. Zum Einzug ins kleine Finale ging es nun gegen Morteza Karimikelayeh aus dem Iran. Hier gelang Muhammed die 1:0 Führung, die der Iraner zwar ausglich, Muhammed jedoch mit einer Beintechnik zum Kopf zum 4:1 Alles klar machte.
Im Kampf im Platz drei ging es am Sonntag dann gegen Mohammed Salah aus Ägypten. Nach dem 0:1 gelang Muhammed zwar der Ausgleich, der Ägypter konnte jedoch noch eine Wertung erzielen und der Kampf endete 1:2 und mit Platz fünf für Muhammed bei seiner ersten WM bei den u21ern.
„Nachdem der Einstieg alles andere als verheißungsvoll war, konnte Muhammed in der Trostrunde zeigen, dass er im internationalen Vergleich mehr als mithalten kann“ so Volker Harren, der sich im Publikum befand. „Was die Konstanz angeht, müssen wir besser werden. Bei großen Veranstaltungen haben wir nicht das Glück reinzukommen und durchkämpfen zu können, die Runden sind an verschiedenen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten. Spitzenleistungen müssen hier zu jedem Zeitpunkt abgerufen werden können. Daran müssen wir arbeiten“ so Harren.