Die Deutsche Meisterschaft der Senioren zählt, im ersten Quartal angesetzt, normalerweise zu den ersten Terminen im Jahr. In diesem fand sie coronaverschoben nun am 18.09.2021 statt. Die der Schüler ist kurzerhand auf den 19.09. gelegt worden, war es doch die ganze Zeit nicht klar, in welchem Modus überhaupt Meisterschaften stattfinden werden.

Entsprechend herausfordernd gestaltete sich die Vorbereitung, denn es fanden keine, wie sonst üblich, Landesmeisterschaften statt, um die Qualifikanten zu ermitteln. Die Schüler qualifizierten sich in kleinen Qualirunden, die am Ende der Sommerferien stattfanden, die Senioren kämpften ihre Teilnahmen, sofern überhaupt erforderlich, bei dieser Gelegenheit gleich mit aus.

Den Start machten die Bundesliga Damen der vergangenen Saison Nicole Thomsen vom KT Reutlingen, Nourhene Saidi und Anna Wolz vom KCRN. Während Nourhene nicht in den Wettbewerb fand, konnte Anna, trotz Handicap, in der Vorrunde mit 7:1 und 4:0 überzeugen. Im Halbfinale und dem anschließenden Kampf um den dritten Platz war es ihr jedoch nicht mehr möglich zulegen, unterlag und erreichte den 5. Platz. Nicole kämpfte gewohnt spritzig und überzeugte, wie Anna zuvor, mit 3:2 und 5:1. Jedoch scheiterte auch sie im Halbfinale, konnte sich jedoch im Anschluss den dritten Platz mit 3:1 sichern.

Am 19.09.2021 waren die Schüler an der Reihe. Da Viele noch auf keiner Deutschen Meisterschaft gestartet waren, 2020 war sie ja ausgefallen, war die Aufregung entsprechend groß.

Lenja Schwab (KCRN) startete zunächst gewohnt defensiv in ihre erste DM, geriet jedoch in Rückstand, weswegen sie nun doch angreifen musste. Dies funktionierte überraschend gut. Der Endstand von 6:6 reichte trotz der zwei Ippon ohne Senshu jedoch nicht, um zu gewinnen. Auch für Debora Camuffo (Shintaikan Villingen) war es die erste DM. Aufgrund der noch fehlenden Routine überstand sie die Vorrunde ebenfalls nicht. Laura Schwab (KCRN) wollte besser als bei ihrer ersten DM abschneiden, bei der sie Fünfte wurde und startete mit 2:0, 2:0 und 6:0 in die Vorrunde. Im Halbfinale fehlten ihr jedoch die Mittel und im Kampf um Platz drei konnte sie das Ruder auch nicht mehr herumreißen, am Ende wieder Fünfte. Nick Schwarzbeck (Bushido Heilbronn) kämpfte die Vorrunde souverän 2:0, 4:0 und 2:0. Im Halbfinale hieß es am Ende 0:0, der Sieger musste durch Kampfrichterentscheid gefunden werden. Hier hatte Nick das Nachsehen und kämpfte um Platz 3. Aber auch er unterlag, wie bereits Laura zuvor mit 0:1 und wurde ebenfalls Fünfter. Die Überraschung des Tages gelang jedoch Andrej Kistner (MTV Ludwigsburg). Er zog nach einem Freilos mit 8:1 und 5:1 ins Finale in seiner Kategorie ein. Dies ließ er sich nicht nehmen und gewann mit 5:0. Sein erster Titel bei seiner ersten DM.

„Die Leistungen waren zu erwarten“ startet Volker Harren, der Trainer der Knights und des Talentstützpunktes, die Analyse des Tages. „Eine progressive Leistungsentwicklung war nur bedingt möglich. Die globalen Schwächen in Struktur und Systematik fallen zudem aufgrund der vielen Trainingsausfälle wegen der Corona Lock Downs nicht wirklich auf und waren auch durch die Maßnahmen an der Akademie nicht zu kompensieren. Denn insbesondere die Schüler haben sich nicht wie geplant entwickelt, da manche Trainingsperioden, insbesondere in der Technik- und Situationsentwicklung, zum Teil fast vollständig, nicht trainiert wurden“, so Harren.