Am 28. Und 29.09.2019 fand die WKF Karate 1 Youth League, diesmal in Monterrey, Mexiko, statt. Hierhin ist sie von Cancun umgezogen, wo sie im Jahr zuvor ausgetragen wurde. Die Teams von Chikara Erfurt und den Rhein-Neckar Knights nutzten die Zeit nach der gemeinsamen Anreise am Dienstag, um die Starter in zwei Einheiten täglich auf das Wochenende vorzubereiten. Zur Registrierung am Freitag kamen dann noch die Teams von Bushido Waltershausen, der Budo Akademie Halle und dem Seiwakai Team aus Meißen hinzu.
Der Einstieg in den Wettkampfsamstag hatte einen Stolperstein, denn es gibt zwei Hallen mit dem Namen Gimnasio Nuevo Leon in Monterrey. Nachdem das Taxi uns zur alternativen Adresse brachte, war es ein äußerst freundlicher Familienvater, der uns netter Weise die fehlenden 10km zur richtigen Adresse fuhr.

Muhammed Özdemir startete als erster ins Turnier. Ein 4:0 gegen SAUL ANTONIO HERNANDEZ MONSREAL und ein 5:0 gegen ANDRADE GONZALEZ DAVID AGUSTIN, beide Mexikaner sowie ein 1:0 in letzter Sekunde gegen BASTIAN ARCE ZUNIGA einen Chilenen bedeuteten das Poolfinale für Muhammed. Hier traf er auf IVAN FURMAN aus Russland, den er gut im Griff zu haben schien. Nicht auf den Kampfrichterentscheid hoffend wurde Muhammed jedoch in der Schlussphase bei der Angriffsvorbereitung abgefangen und verlor 0:1. In der Trostrunde war gegen BRYAN AGUIAR BRITO aus Brasilien die Luft raus. Beim Stand von 0:0 gewann Muhamed als aktiverer Wettkämpfer den Kampfrichterentscheid mit 3:2 und wurde Dritter.

Tim-Luka Friedrichs startete verhalten ins Turnier. Ein 1:0 gegen den Mexikaner SALVADOR AVILA IBARRA reichte jedoch fürs ankommen im Turnier. Der US-Amerikaner TRISTAN SAUNDERS-LONG wurde mit 4:0, der Mexikaner FRANCISCO BRIONES JUAN mit 3:0 aus dem Spiel genommen. Im Poolfinale reichte ein ungefährdetes 1:0 gegen IAN SANDOVAL GARCIA aus Mexiko für den Einzug ins Finale. Gegen MATHEUS BORTOLOMASI aus Brasilien konnte Tim-Luka nahezu sein volles Potential entfalten und siegte mit 8:1.

„Distanz und Kontrolle sind die beiden Punkte, die wir noch sicherer gestalten können“ beginnt Volker Harren die Analyse. „Insbesondere im Angriff tendieren wir aus Sicherheitsgründen noch zum Aufsetzen, wodurch wir meist zu lang werden. Die Sicherheit im Umgang mit der Distanz lässt uns zu lässig mit indirekten Kontern verfahren, wodurch es schon mal einen Punkt kosten kann“ so Harren im Rückblick auf Muhammeds Poolfinale. Insgesamt seien Muhammed da wo er hingehöre und Tim-Luka auf dem Weg dorthin.

Für die beiden geht es bereits am kommenden Wochenende zur International Banzai Cup Open nach Berlin. Für Muhammed ist es der letzte Test vor der WM in Chile. Tim-Luka kann seine Ambitionen auf einen Einsatz bei der EM im olympischen Jahr 2020 ausbauen.